Hallo zusammen! Ich freue mich, dass ich mich vorstellen darf – ich bin Anne Schirmer, 42 Jahre…
Ombudsstelle für wohnungslose Menschen (ofW)
ofW – diesen ungewöhnlichen Vermerk haben einige Menschen in ihrem Personalausweis stehen, an der Stelle, an der üblicherweise die Wohnadresse zu finden ist.
Bei Reisen, Wanderungen, in der Urlaubszeit verzichten wir freiwillig auf eine feste Bleibe, verbunden mit einem festen Ziel, auch dem des Unterwegseins. Bilder von Landschaften, fremden Ländern, das Gefühl von ungebunden und frei sein, mag mit angenehmen und schönen Erinnerungen verbunden werden. Aber: bei Kälte, Regen, Frost, Schnee und Eis zieht es uns wohl eher in die behagliche Geborgenheit einer eigenen Wohnung, eines eigenen Hauses.
Es gibt Menschen, mehr oder weniger auffallend oder gar lästig im Getriebe der Stadt, die „ohne festen Wohnsitz“ leben. Eine solche Art der Existenz wird kaum freiwillig gewählt. Viele dieser Menschen haben „aus der Bahn werfende“ Lebenswege hinter sich, haben Bindungen an die eigene Familie verloren, Schicksalsschläge ertragen müssen, leiden unter Krankheiten und sozialer Isolierung.
In Freiburg sind für Menschen, die wohnungslos oder in schwierigen Wohnverhältnissen leben, von der Stadt und Freien Trägern unterschiedliche Hilfen entwickelt worden. Auch bei fachlich qualifizierten Hilfen, besonders wenn unterschiedliche Standpunkte aufeinander treffen, kann es zu Konflikten oder Enttäuschungen oder aktuell nicht lösbaren Fragen kommen. Nach jahrelangen Vorerfahrungen in der Zusammenarbeit der Träger der Wohnungslosenhilfe ist Ende 2006 im Kuratorium Wohnungslosenhilfe die Einrichtung einer Ombudsstelle für wohnungslose Menschen beschlossen worden. Drei Freiburger Bürger wurden in diese Aufgabe berufen. Im Treffpunkt Freiburg hat die Ombudsstelle einmal wöchentlich zu persönlichen und ungestörten Gesprächen eine Begegnungsmöglichkeit. Mit dem folgenden Text informieren wir wohnungslose Menschen, die nach orientierenden und vermittelnden Kontakten suchen:
ZUHÖREN UND VERMITTELN
Wir hören zu, mit uns ist zu reden.
Persönliches bleibt vertraulich, wir geben Namen nicht weiter.
Wir wollen vermitteln, wenn es Fragen oder Ärger oder Konflikte gibt.
Wir reden mit denen, mit denen es Fragen oder Ärger oder Konflikte gibt.
Wir vermitteln bei Vorschlägen und Beschwerden einzelner Menschen.
Wir wollen zur Weiterentwicklung der Qualität der Hilfen beitragen.
Wenn bei Hilfestellen etwas zu verbessern ist: Wir kennen alle Hilfestellen.
Wir reden mit denen, die etwas zu sagen haben.
Wir wollen den Hilfen für wohnungslose Menschen „in der Politik“ Gewicht verschaffen. Wir berichten im Sozialausschuss des Gemeinderates und im Kuratorium Wohnungslosenhilfe. Wir berichten gegenüber der Presse.